Ich habe nun ein paar Herbsttage mit meiner Schwester und ihren Kindern in Österreich verbracht. Meine Nichte Marie ist zwei, ihr großer Bruder Hannes ist vier Jahre alt. Die Kids waren furchtbar aufgeregt und konnten es kaum erwarten, die Berge zu erforschen.
Für mich war es eine absolut neue Erfahrung, mit Kindern Wanderausflüge zu planen. Ich habe hier einige Tipps für Wanderungen mit Kindern und auch sehenswerte Wanderziele am Hochkönig zusammengefasst:
- Der Weg ist das Ziel: Nicht nur die Wanderroute muss an die kleinen Kinderfüße angepasst werden, sondern auch die eigenen Einstellung hinsichtlich der Wanderzeit. Wir haben uns natürlich als erstes Ziel etwas Einfaches ausgesucht und sind mit dem Auto zum Arthurhaus gefahren. Das Berghotel liegt auf 1500 Meter Seehöhe. In unmittelbarer Nähe des Hotels befindet sich der Murmeltierpfad: Dort konnten Marie und Hannes ganze Murmeltierkolonien in ihrer natürlichen Umgebung beobachten. Der Naturerlebnisweg ist etwa einen Kilometer lang und geschottert – somit wäre er auch mit Maries Kinderwagen machbar gewesen. Nur 45 Minuten vom Arthurhaus entfernt liegt die Mitterfeldalm. Wir haben uns diese Etappe als Nachmittagswanderung vorgenommen. Am Ende haben wir fast zwei Stunden zur Mitterfeldalm gebraucht – es gab für die Kleinen einfach so viel zu entdecken. Mit Kindern ist wohl wirklich der Weg das Ziel – denn manchmal muss einfach jeder Ast untersucht und jeder Stein umgedreht werden. Daran sollte man sich als Erwachsener immer wieder erinnern, sonst könnte man womöglich ungeduldig werden 😉
- Ausrüstung: Was das Equipment angeht gilt das Motto „So wenig wie möglich, so viel wie nötig.“ Natürlich braucht man mit Kindern mehr Proviant, Ersatzklamotten und für Marie ja auch noch Windeln. Trotzdem sollte man versuchen, so wenig wie möglich mitzuschleppen. Wenn eins der Kinder aufgibt, muss man es ja auch noch den Berg hinauf- oder hinuntertragen können – das sollte man immer miteinkalkulieren. Wir haben uns aber vorsorglich eine sogenannte „Kraxe“ im Hotel ausgeliehen. Das ist ein wunderbar österreichisches Wort für einen Bergrucksack, in den man ein Kind hineinsetzen kann. Sehr praktisch!
- Viele Pausen: Mit Kindern müssen immer wieder kleine Pausen eingeplant werden. Wir sind meist alle 20 Minuten stehen geblieben und haben dann einen Müsliriegel oder Obstschnitze gegessen. Diese Stärkung war vor allem für die Motivation der Kids wichtig. So konnten sie sich immer wieder auf etwas freuen und die Wanderung war für sie in kleine, überschaubare Etappen unterteilt. Beide Kinder hatten auch einen kleinen Wanderrucksack – den trugen sie natürlich mit sehr viel Stolz.
Wer noch nach Wanderrouten für Kinder sucht, dem seien diese Bücher empfohlen: http://www.wandaverlag.com/buecher/themen/kinderwagen-wanderungen/
Und hier noch weitere Tipps fürs Ausflüge auf den Berg mit Zwerg: http://www.wander-pfade.de/wandern-mit-kindern/wandertipps